Meisterlich modellhaft: Die neue Burgabteilung im Graschaftsmuseum

Published On: 29. Februar 2024

Die neue Burgabteilung im Grafschaftsmuseum

Alle Wertheimer kennen und lieben „ihre“ Burg und auch den Besuchern von außerhalb ist sie in aller Regel ein Begriff. Aber was genau ist ihre Geschichte? Wann wurde sie erbaut? Wie sah sie mal aus? Wie wurde sie zur Ruine? Und was genau hat es mit der alten „Grafschaft Wertheim“ auf sich?

All diese Fragen werden in der 2024 neu gestalteten Burgabteilung im Grafschaftsmuseum beantwortet. Hier kann man in die Burg- und Grafengeschichte eintauchen, erfahren, welche Gebiete zur Grafschaft Wertheim und ihren Grafen und späteren Fürsten gezählt haben, auf einem Touchtisch die verschiedenen Teile der Burg näher kennenlernen und in einem Burgquiz erfahren, warum und seit wann die Burg heute eine Ruine ist.

Ein Highlight der Ausstellung neben dem Touchtisch ist auch das von Ludwig Weiser angefertigte Burgmodell, das die Burg in ihrem Idealzustand vor dem verhängnisvollen Jahr 1619 zeigt. Besonders in Kombination mit einem vorherigen oder anschließenden Besuch auf der Burg macht die genaue Betrachtung des Modells Spaß. Die Henneburg und die Burg in Freudenberg werden ebenfalls als Modell präsentiert – was sie mit der Burg Wertheim zu tun haben? Das erfährt man natürlich auch in der Ausstellung.

Alte Ansichten der Stadt und Burg werden in zwei Räumen gezeigt, die außerdem die Entwicklung der Burg hin zu einem beliebten Künstler- aber auch Touristenziel dokumentieren. Eine weitere Besonderheit sind die gezeigten Funde von der Burg. Diese geben Hinweise auf die Lebensweise der dort lebenden Menschen, wie zum Beispiel Knochenstücke von alten Essensresten oder Scherben von Fließen oder Ofenkacheln. Die größten Funde sind ein alter dreibeiniger Kochkessel, Grapen genannt, und ein gravierter Rückenharnisch einer Ritterrüstung – Ausstellungstücke auf die das Museum besonders stolz ist.

In die Welt der Ritter taucht man im für Kinder konzipierten Turniersaal ein, der auch für die Museumspädagogik genutzt wird (Link zur Museumspädagogik: „Sei du ein Ritter“). Die speziell für diese Pädagogik angefertigten Gewänder, die Ritterrüstung und das Holzpferd können jetzt auch von den „regulären“ Museumsbesuchern bewundert werden, sie sind in einem eigens hierfür angefertigten gläsernen Raum ausgestellt.

Geheimnisvoll und spannend präsentiert sich die neue Ausstellung und bleibt damit der Burg und ihrer ereignisreichen Geschichte treu. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall!