„Babylon Berlin“-Autor Volker Kutscher: Olympia
Der Autor der Romanvorlage von „Babylon Berlin“ stellt seinen neuen Roman um Kommissar Rath vor: Olympia
„Die TV-Serie ›Babylon Berlin‹ mag gutes Fernsehen sein. Volker Kutschers Romane sind großes Kino.“ (taz) Mit dem Roman ›Der nasse Fisch‹, dem Auftakt seiner Krimireihe um Kommissar Gereon Rath im Berlin der Dreißigerjahre, gelang ihm auf Anhieb ein Bestseller, dem bisher sechs weitere folgten. Die Drehbücher der internationalen und bislang teuersten deutschen Fernsehproduktion ›Babylon Berlin‹ basieren frei auf Volker Kutschers Kriminalromanen der Rath-Reihe. Die Geschichte um Kommissar Rath entfaltet sich vor dem Hintergrund der politischen Entwicklungen in Deutschland von der Weimarer Republik bis zur menschenverachtenden Diktatur Adolf Hitlers und vor der Kulisse der Metropole Berlins. In Kutschers Romanen spiegelt sich der Weg Deutschlands in die Finsternis. Von Band zu Band werden die Rath-Romane immer düsterer. Während der Kommissar in den ersten Bändern in einem lebenslustigen Berlin ermittelt, führt Kutscher mit ›Olympia‹ mitten hinein ins Herz der Finsternis: Berlin im Olympiajahr 1936. Die deutsche Hauptstadt präsentiert sich den ausländischen Gästen makellos, ›Der Stürmer‹ wurde aus den Schaukästen genommen, judenfeindliche Schilder sind verschwunden und Sportler und Besucher zeigen sich beeindruckt. Wären da nicht die Todesfälle, die einen Schatten auf die schicke Fassade werfen. Rath ermittelt fieberhaft, um weitere Todesfälle zu verhindern und ahnt nicht, dass sein eigens Todesurteil längst gefallen ist. Meisterlich zeichnet Kutscher den Weg eines Mannes nach, der das Richtige tun will und doch immer wieder im Falschen landet, bis er letztlich selbst auf der Abschussliste des Regimes steht. Atmosphärisch dicht, spannungs- und temporeich schildert der Autor den Alltag und das Leben in einer Diktatur, die mit perfekt inszenierter Propaganda von den Menschen nach und nach Besitz greift. So schafft er das Bild einer Gesellschaft von Getriebenen, die sich durch ein Dickicht aus Willkür und Gewaltherrschaft kämpfen. Ein Bild, in dem es kein Schwarz und Weiß gibt, sondern nur zahlreiche Graustufen. Für den Leser bringt die Lektüre des neuesten Rath-Romans das schaurige Gefühl, für ein paar Stunden selbst in einer Diktatur gelebt zu haben.
Die Besucher können sich auf eine faszinierende und spannende Lesung von Volker Kutscher aus seinem Kriminalroman ›Olympia‹ freuen.
Foto: © Andreas Chudowski